Apportier-Eifer zur Ablenkung von Fremden nutzen

Tagebuch-Eintrag nach einem größeren Hunde-Treff am 21.8.1999:

"... Sowie meine Hunde aktiv für mich etwas tun durften, waren sie still und eifrig. Im kleinen Agility-Parcours ließ ich Aron und Belana zunächst das Begehen der Wippe mit Stopp am Drehpunkt üben. Dann ließ ich Belana nach einem der herumliegenden Bälle jagen. Durch alle herumstehenden, -sitzenden und spielenden Hunde hindurch sauste sie um mir den Ball zu bringen. Unter triebstärkeren Hunden hätte es Streit gegeben. Hier interessierte sich niemand für 'unseren' Ball. Manchmal versteckte ich den Ball. Sie musste solange Platz halten. Dann kam ich wieder, flüsterte "Bring!" und sie sauste los. Einmal klemmte ich ihn in eine Astgabel im Obstbaum, gegen den eine Leiter mit schmalen, kantigen Metall-Sprossen gelehnt war. Belana ortete den Ball nach dem Geruch, sah ihn dann auch, rannte ein paar Male unter der Leiter hin und her, stieg dann hinauf, zog den Ball aus der Astgabel, ließ ihn fallen und hüpfte hinter dem Ball her hinunter. Zur Belohnung durfte sie gleich wieder hinter ihm her sausen."

Die Motivation sollte beim ausgewachsenen Hund stark genug sein, um sich beim "Arbeiten" nicht stören zu lassen - einzeln jedenfalls:

"... Erst beschäftigte ich jeden Hund etwa 10-15 Min. lang mit 'Bring und Hopp...durch die Röhre voran...hopp, kehrt, hopp, durch die Röhre voran...aus...bring und hopp...'. Dann war jeder mindestens genauso lange dran mit Quietschi Apportieren im Freigehege. Alle Hunde hatten viel Spaß am Spiel. Die heute zahlreich vorbei kommenden Passanten wurden alle brav ignoriert. Unser Spiel war spannender. Nur einmal, als wir einen Zuschauer mit 2 Huskies am Gartentörchen hatten, unterbrach Anjin mal kurz, um am Törchen Rawau anzufangen. Ich hatte sie aber sofort am Kragen, sagte 'Nein, Ruh!...Bring!' und warf ihr das Bällchen. Noch deutlich abgelenkt, holte sie es. Wir spielten weiter wie zuvor." (Tagebuch-Eintrag vom 12.10.2001)

"Als Apportier-Spielzeug genügte uns diesmal der Tennisball. Während Aron dran war, warf ich einmal zu weit nach unten. Der Ball landete außerhalb unseres Geländes. Ich ließ Aron zunächst unterhalb des Spazierweges, der unterhalb unseres Gartens an uns vorbei läuft, am wild bewachsenen, steilen Hang suchen. Dann ließ ich ihn die hier 1,60 m hohen Terrassenkanten auf unserer Seite des Weges hinauf suchen. Plötzlich legte ein älterer Herr uns den Tennisball auf die Terrasse. Er hatte ihn auf dem Weg gefunden. Aron war so in seine Suche vertieft und über das wieder aufgetauchte Bällchen erfreut, dass er den Spaziergänger in keiner Weise beachtete. Wäre er ihm ohne besondere Aufgabe, dafür in Gesellschaft seiner Rudelmitglieder begegnet, hätte er sicher mit den anderen gemeinsam zu bellen begonnen. Dass man sich bei der 'Arbeit' nicht stören lässt, hat Aron schon während seiner Fährtenarbeit in seinem ersten Jahr gelernt..." (Tagebuch-Eintrag vom 13.10.2001)