Hunde können Türen öffnen!

Wer normale Türklinken hat, sollte seinen Hund einschließen, bevor er ihn alleine lässt. Jeder Hund kann irgendwann lernen, wie sich eine Türklinke bedienen lässt und dann kann es gefährlich werden.

Belanas Tagebuch, Eintrag vom 12.2.1998 über die sieben Monate alte Belana:

"...Da Belana sich noch oft neue Spielchen ausdenkt, wird sie in der nach wie vor Welpen-sicheren Küche eingesperrt. Keiner von uns hat bisher gesehen, wie sie es macht. Fakt ist, dass Belana nicht in der Küche bleibt, wenn sie nicht eingeschlossen wird. Seit mindestens einer Woche begrüßt sie mich wie Aron regelmäßig im Wohnzimmer, wenn ich als erste nach Hause komme. Meine Familienmitglieder berichten dasselbe. Offenbar wartet sie 'bis die Luft rein ist', um an die Türklinke zu hüpfen, diese herunter zu drücken und mit ihrer Pinzettenschnauze die aufgesprungene Türe auf sich zu zu öffnen. Von Fehlgriffen 'erzählen' Schmuddelstreifen an Tür und Rahmen, die eigentlich weiß sein sollten. Aron und Gladess musste ich das Türöffnen vor Jahren verbieten, weil sie so stark an Tür und Rahmen zu kratzen begannen, dass es bei den Wohnungsübergaben Ärger gegeben hätte. Belana scheint geschickter zu sein. Zumindest ist sie vorsichtiger. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man die Haustüre von außen abschließt, bevor man die Wohnung verlässt. Als Gladess jung war, vergaß ich es einmal. Der Effekt war, dass Gladess während meiner Abwesenheit entlang der Straße in den Vorgärten der Häuserreihe herumtobte, die Haustüre sperrangelweit geöffnet! Einen solchen unfreiwilligen 'Tag der offenen Tür' vergisst man nicht so schnell, auch wenn damals niemand die Gelegenheit zum Diebstahl nutzte..."

Eine weitere interessante Erfahrung dieser Art ergab sich in unserer letzten Umzugsphase vom Rheinland in den Harz (Tagebuch-Eintrag vom 4.1.2001):

"Die Hunde reisten heute ins neue Heim. Zusammen mit ihrem Junior-Chef sind sie ab heute umgezogen. Die Autofahrt war trotz der Beengtheit im völlig überladenen Kombi kein Problem. Unsere Süßen müssen jetzt erst einmal als reine Wohnungshunde leben, da dem zugehörigen Gelände noch die Umzäunung fehlt. Sie werden angeleint ausgeführt, um niemanden zu erschrecken. Zur Feier des Tages und weil die Zeit zum Kochen fehlte, gingen wir abends auswärts essen. Schließlich mussten mein Mann und ich bereits in der Nacht wieder die fast 400 km nach Düsseldorf fahren. Die Hunde quartierten wir im Flur unseres neuen Häuschens ein, damit sie in der ihnen noch nicht bekannten Wohnung keinen Quatsch machten. Als wir gegen 23:00 Uhr unten im Tal aus der Gaststätte kamen und uns auf den Weg bergan nach Hause machten, lobten wir gerade noch die uns umgebende Stille und hörten dann in der Ferne aufgeregtes Gebell. Ich hätte fast gesagt: 'Seht ihr, hier gibt es noch Hunde, die sogar zu dieser Uhrzeit noch bellen dürfen!', schluckte dann aber und fragte: 'Hör ich da etwa meine Hunde?!' - Je näher wir kamen, desto sicherer erkannte ich die Stimmen meiner Hunde! Als wir endlich am Haus ankamen, wurden wir von fröhlich-aufgeregt umher springenden und kläffenden Wauzis begrüßt. Die Eingangstür stand sperrangelweit auf. Die Klinke lässt sich aber auch zu leicht hinunterdrücken! Wir nahmen uns vor, die Hunde zu solchen Anlässen fortan einzuschließen. Zum Glück ist der Weg vor unserem Haus für Straßenverkehr zu schmal! So ist es noch einmal gut gegangen. Hoffentlich haben die Hunde nicht allzu viele Passanten erschreckt! Die Erfahrung zeigt jedenfalls, dass die Hunde sich nicht weit von dem Ort entfernen, an dem wir sie zurückließen. 'Hoftreue' nennt man diese Eigenschaft, die bei den meisten Hütehunden ausgeprägter ist, als der Jagdtrieb. Womit ich nicht behaupten will, dass sie sich für ein kleines Wettrennen nicht auch mal kurz weiter entfernen."

Gegen gefährliche Situationen dieser Art hilft abschließen oder Türklinken durch runde Drehknöpfe ersetzen. Das häufig empfohlene Senkrechtstellen von Türklinken hat bei unseren Hunden nicht gereicht, weder aufwärts, noch abwärts verdreht.