Zuchttauglichkeits-Untersuchungen beim Tierarzt

Von folgenden Krankheiten sollten die Elterntiere möglichst frei sein:

HD (=Hüftgelenksdysplasie): Oberschenkelkopf passt nicht richtig in die Gelenkpfanne.

Patella Luxation (Kniescheibenverrenkung): Kniescheibe verlässt zumindest zeitweilig die ihr angestammte Position.

Progressive Retinal Atropy (PRA): fortschreitende Netzhautrückbildung.

RD (Retina Dysplasie): Netzhautdefekt.

CEA (Collie Eye Anomalie): krankhafte Veränderung des Augenhintergrundes. Tritt nicht nur in manchen Collie-Zuchtlinien auf!

Katarakt (Grauer Star): Linsentrübung

PHTVL/PHPV (Persist. Hyperpl.-Tunica Vasc.) - noch eine Augenkrankheit

Desweiteren können Untersuchungsergebnisse vorliegen zu

Osteochondrosis - eine Erkrankung der Wirbelsäule

Multiple Epiphysendysplasie - Ellenbogendysplasie

Je nach Hunderasse kommen weitere Erbkrankheiten hinzu, auf die untersucht werden muss. Man sollte sich im Vorfeld gut erkundigen, nicht erst bei einem Züchter, der seine Darstellung möglicherweise zu Gunsten seiner Zucht verharmlost.

Leider wird in vielen Vereinen noch mit schwach bis mittelstark HD-belasteten Elterntieren gezüchtet (Schweregrade: A =frei, B = Verdacht, C = leichte, D = mittlere HD). Vorsicht! Die Welpen können stärker HD-belastet sein als ihre Eltern. Gesunde Gelenke sind aber ein Muss für jeden Hund, denn Hunde sind Bewegungstiere. Haben sie bei der Bewegung Schmerzen, werden sie trotz Schonung kein angenehmes Hundeleben haben und nicht alt. Die Rechnungen der Tierkliniken können dagegen beachtlich sein, wenn Gelenke operiert oder akupunktiert werden.

In manchen Vereinen rein kommerziell orientierter "Züchter" werden kaum Untersuchungen gemacht. So  ist es gut möglich, dass man von dort kein gesundes Tier erhält. Auch wenn das Tier einen geringeren Preis hat, als ein Welpe von einem verantwortungsvolleren Züchter aus einem Verein mit aufwändigeren Regeln, sollten Sie sich die Anschaffung gut überlegen. Die Tierarztkosten übersteigen schnell ein Mehrfaches des Anschaffungspreises und wenn Sie Pech haben, wird Ihr "Sorgenhund" dann trotzdem nicht alt.

Außerdem lenken Sie mit Ihrer Kaufentscheidung die Zukunft des Hundewesens mit. Die Unterstützung verantwortungsbewusster Züchter ist ein aktiver Beitrag für den Tierschutz, da Sie helfen, in den nächsten Hundegenerationen mehr Gesundheit und weniger Leid aufkommen zu lassen. Es ist wirklich schade, wenn ein guter Züchter aufgeben muss, weil er seine Welpen schlecht los wird, während unseriöse Billiganbieter sich am Markt behaupten.