Wohnumfeld-Hygiene trotz Hundehaltung

Ganz wichtig für das friedliche Zusammenleben mit der Nachbarschaft und eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist die Erziehung des Hundes zur Straßen- und Rasenreinheit. Der Welpe bekommt die Plätze gezeigt, an denen er etwas fallen lassen darf. Bei uns sind das Gebüsche und Bäume mit tief herunterreichenden Zweigen, unter die selbst ein Kind nicht kriechen würde. Anfangs liegt dort vielleicht - unsichtbar für alle Menschen - ein kleines Stück Toilettenpapier mit einer Duftmarke seines Afters oder letzten Geschäfts. Für meine Hunde brauchte ich das nicht. Für das Erledigen des Geschäfts an einem erlaubten Ort sollte es ein Belohnungshäppchen geben.

Mein Hund Aron suchte schnell von selbst Deckung für seine Notdurft. Er war erst ein paar Tage bei uns, fernab von Mutter und Geschwistern, acht Wochen jung. Wo er sich entleeren durfte, war ihm zunächst noch nicht klar. Er wurde aber bei jedem beobachteten Undichtwerden sofort gegriffen und ganz schnell zu einem dafür vorgesehenen Ort getragen. "Hier ist Pippi machen gut", sagte ich dann. Das Gegriffenwerden erschreckte den Welpen ein wenig und das schnell Getragenwerden war ihm unangenehm, so dass er einen Lernanreiz bekam, sich von selbst zu diesem Ort zu bewegen. Nach wenigen Tagen war die Lektion gelernt.

Bei den bei uns geborenen Welpen ergab sich dieses Verhalten aus den Erfahrungen bei den ersten Spaziergängen mit sechs Wochen. Wer sich auf dem Weg hinhockte wurde von nachfolgenden Geschwistern umgerannt oder zumindest gestört. Ein "stilles Örtchen" war logischerweise nur versteckt neben dem Weg zu finden. Schnell wurden sie ganz von selbst vorbildlich im Platzieren ihrer Ausscheidungen. Viele Welpenkäufer lobten dieses von vornherein gezeigte Verhalten.

Kot auf dem Gehweg ist natürlich zu entfernen. Gehen Sie deshalb immer mit einer Packung Papiertaschentücher und mehreren dichten Plastiktütchen Gassi, sofern Sie sich mit dem Hund auf Gehwegen aufhalten möchten! Als Plastiktütchen genügen solche, die man beim Gemüsekauf im Supermarkt verwendet, sofern diese keine Löcher haben. Das Putzen ist eine besonders entzückende Tätigkeit, wenn das Tier gerade dünne Verdauung hat. Putzen Sie trotzdem! Sie belasten sonst unser Hundehalter-Image erheblich. Außerdem können Sie angezeigt werden. In vielen Städten gelten beachtliche Bußgelder für ein derartiges Verunreinigen der Gehwege, Straßen oder öffentlichen Anlagen.

In diesem Sinne sollte der Hund auch nicht erlaubt bekommen, sein Geschäft zu Hause auf dem Rasen zu verrichten, selbst, wenn es Sie persönlich nicht stört. Er wird sich sonst auch auf Spielwiesen erleichtern. Dann putzen Sie wieder, aber hygienisch bekommen Sie den Rasen trotzdem nicht. Einen Hund, der nicht absolut rasenrein ist, sollten Sie daher gar nicht erst auf eine Spielwiese lassen.

Auch das kleine Geschäft kann zu Ärger führen und sollte auf erlaubte Stellen reduziert werden. Rüden neigen ab der Pubertät dazu, nach der eigenen Hausecke Nachbars Zäunchen, den nächsten Autoreifen und die größte Blume im übernächsten Vorgartenbeet zu markieren. Das ist zwar ihr natürliches Verhalten, aber auch hier kann und muss erzieherisch eingegriffen werden. Konsequenz ist – wie immer – das Wichtigste. Kommt er in das Alter, in dem er zu markieren beginnt, ziehen Sie ihn am besten sofort weg von den verbotenen Ecken, wenn er das Beinchen zu heben beginnt. Sagen Sie "Nein!" und führen Sie ihn dahin, wo er es darf.