Selbst Chef werden (nicht der Hund!)

Der erste Fehler, der meist direkt nach dem Zuhause ankommen gemacht wird, besteht darin, dass der Welpe in der Wohnung frei gelassen wird und alles beschnuppern, bestaunen und antesten darf, was zum neuen Lebensraum gehört. Besser wäre, den Kleinen erst einmal angeleint zu lassen, selbst vor zu gehen, ihm bestimmte Räume zu zeigen und ihn dann erst einmal auf seinen Platz zu bringen, auf dem er zu bleiben hat, bis die Ranghöchsten großzügig seinen Freiraum allmählich erweitern. Dabei können durchaus Tabu-Zonen übrig bleiben, wie z. B. Schlafzimmer oder Küche, wo man grundsätzlich keinen Hund haben will.

Der zweite grundsätzliche Fehler besteht i. d. R. darin, dass der süße Kleine beschmust, bespielt und zugequatscht wird. Souveräner wirkt ein Hundeführer auf den Hund, wenn er ihn erst einmal ignoriert und dann, wenn die Tabus akzeptiert sind und Ruhe herrscht, mit Spiel und Körperkontakt hochpuscht und belohnt.

Das Gassigehen darf nicht so gestaltet werden, dass der Hund aufgeregt in alle Richtungen zieht. Der Hund überfordert sich dabei selbst und wird in die falsche Rolle gelassen. Wer einen Garten hat, kann auf das Gassigehen erst einmal ganz verzichten. Wer keinen Garten hat, trainiert möglichst nah am Haus. Geübt wird das Nachfolgen über Stop-and-Go und Richtungswechsel sowie das Absetzen von Kot und Urin an dafür akzeptablen Orten.

In Momenten, in denen der Hund zappelig ist und seine eigenen Spielchen einzufordern versucht, darf er niemals Erfolg haben. Nur für gutes Benehmen sollte ein Hund gefüttert werden, Aufmerksamkeit und freundliche Ansprache erhalten und hinaus gelassen werden. Nur, wenn Ruhe herrscht, gibt es auch Sozialkontakt und die nächste Runde Spiel- und Trainings-Programm, wie der Hundeführer es vorgesehen hat.

Dominant ist, wer agiert. Wenn der Hund agiert und der Mensch reagiert, ist es verkehrt. Dominant sollte immer der Hundeführer sein. Er führt, nicht der Hund.