Gewöhnung an Gegenstände, die Angst machen

Zeigt ein Hund Scheu vor bestimmten Gegenständen, wie z. B. Müllsäcken, sollte man ihn an einen solchen heranführen und schnuppern lassen, damit sich seine Angst abbaut. Bei meinen Jüngsten waren es bewegte Regenschirme, die Gebell auslösten (Tagebuch-Eintrag vom 24.5.2001):

"Da ich beim letzten Regen bemerkte, dass meine Hunde Passanten mit Regenschirm systematisch anbellten, kramte ich heute unseren eigenen Regenschirm vor, für den ich grundsätzlich keine Hand frei habe, wenn ich mit den Hunden unterwegs bin, so dass dieses Ding tatsächlich neu für die Hunde ist. Ich lief durchs Wohnzimmer und ließ den Schirm flatternd auf- und zuschnappen. Im ersten Moment schreckten alle Hunde auf und hüpften z. T. einige Meter weg von mir, Anders und Arabelle machten kurz 'Wuff!'. Dann rannten sie alle zu mir und zeigten verhaltene Neugier. Arabelle hüpfte als erste an mir hoch, um sich das Ding näher anzusehen. Ich ging auf keinen der Hunde direkt zu, um mit dem Schirm auf keinen Fall als Bedrohung eingestuft zu werden, sondern neutral an ihnen vorbei, hin und her. Anders 'hütet' uns in solchen Momenten, indem er auch im Wohnzimmer aufgeregt um uns herum saust. Nachdem das Ding uninteressant geworden war, legte ich es weg. Die Übung sollte irgendwann wiederholt werden. Es ist jedenfalls beruhigend, dass solche Situationen keinerlei Aggressionen auslösen, zumindest dann nicht, wenn die Rückzugsmöglichkeit besteht."

Am einfachsten ist die Gewöhnung an alles, was im Lebensraum der Welpen bereits selbstverständlich ist. Deshalb bieten verantwortungsvolle Züchter ihren Welpen ein abwechselungsreiches Umfeld, in dem sie bereits viel entdecken können. Je mehr sie dabei kennen lernen, desto einfacher lernen sie auch später weitere Dinge kennen.