Gewöhnung an Feuer

Die meisten Tiere haben eine instinktive Angst vor Feuer. Vielen Hunden fehlt gerade dieser Instinkt. Es ist möglich, dass genau dieser Instinktausfall den Ur-Hunden half, sich den ständig Feuer machenden Menschen anzuschließen. Es gibt aber auch Hunde, die noch Angst vor brennzlichen Gerüchen und Feuer haben. Solche Hunde haben in Brandfällen schon Menschen das Leben gerettet, indem sie rechtzeitig auf die Gefahr aufmerksam machten und ihre schlafenden Menschen weckten. Aron scheute früher geringfügig, wenn wir auf den Rheinwiesen abends Lagerfeuern entgegen gingen. Um Aron auch in solchen Situationen immer vollständig im Griff zu haben und erst recht für die Rettungshund-Ausbildung musste er diese Scheu ablegen. Wir gingen also gezielt in die Nähe von Feuer und machten direkt neben ihm Unterordnung und Spielchen, bis die Unsicherheit verschwand. In Haushalten mit Kamin oder Ofen überwinden Hunde die Angst vor Feuer schnell. Auch das kann problematisch sein. So bemerkte ich über unseren Anders etwa einen Monat nach unserem Umzug in ein Haus mit Kaminofen (Tagebuch-Eintrag vom 1.2.2001):

"Anders brachte es heute fertig, sich das Fell an der rechten Flanke und die Rutenspitze dadurch zu kürzen, dass er zu nah an den Fensterscheiben des Kaminofens vorbei schlich. Es stank plötzlich entsetzlich nach verbrannten Haaren. Ab jetzt soll das Metall-Höckerchen grundsätzlich direkt vor dem Ofen stehen, so dass dort niemand mehr durchkommt. Den Respekt vor Feuer scheinen meine Hunde hier endgültig verloren zu haben. Anders hat sein Missgeschick nicht einmal bemerkt. Schließlich hat er noch genug Fell."