Zufüttern

Welpen, die aus der vegetativen Phase raus sind, haben mehrmals täglich großen Hunger und wollen nach den Mahlzeiten spielen. Zugefüttert wird, sobald die tägliche Zunahme abnimmt. Das ist mitunter schon am 12.-14. Tag festzustellen. Mit einzelnen erbsengroßen Tartar-Klümpchen (frisches, schieres Rindermett) beginnt bei uns die Umstellung von der reinen Muttermilchernährung auf feste Kost. Diese besondere Mahlzeit wird jedem Welpen einzeln abends beim Züchter auf dem Schoß gegönnt. Die Welpen erwarten von Tag zu Tag mehr. Bei uns werden sie bald auf ganz fein pürrierte, zwiebelfreie Baby-Menüs umgestellt. Dabei lernen sie, Brei vom Löffel zu lecken.

Mit drei Wochen kommen die Milchzähne durch. Die zum Lager zurückkehrende Mutterhündin wird jetzt manchmal so stürmisch durch Fanglecken begrüßt, dass sie, ihren Instinkten folgend, Mageninhalt hervorwürgt. Auf diesen sauren, vorverdauten, warmen Brei stürzen sich die Welpen begeistert. Weniger Putzarbeit hat man als Züchter, wenn man die Welpen vorher füttert, so dass die Mutterhündin gar nicht erst so stürmisch empfangen wird. Ab jetzt fressen die Welpen bei uns gut eingeweichtes, spezielles Welpen-Trockenfutter von einem breiten, flachen Teller. In dieser Zeit beginnen sie, sich selbständig zu entleeren, wenn auch noch unbewusst. Die meisten Mutterhündinnen verweigern ab jetzt die Aufnahme der Exkremente. Der Züchter putzt.

Die Mutterhündin fühlt sich durch das Nuckeln der Welpen manchmal etwas genervt. Vor allem dann, wenn sich wunde Stellen im Gesäuge bilden, wird es Zeit, ihr größere Pausen zwischen den Säugephasen einzuräumen. Eine gute Zuchthündin schubst ihre Welpen aber erst dann systematisch weg vom Gesäuge, wenn sie sechs bis acht Wochen alt sind. Ab diesem Moment sind sie "entwöhnt" bzw. "abgestillt" und können im Prinzip adoptiert werden, ohne körperlich Schaden zu nehmen. Das Deutsche Tierschutzgesetz schreibt allerdings vor, dass Welpen mindestens bis zur zehnten Woche bei der Mutter bleiben. So sollen Mutterhündin und Geschwister die Gelegenheit bekommen, miteinander hundliches Sozialverhalten zu trainieren.