Das Wedeln – Freude, Angst oder Provokation?

Kinder lernen: Ein Hund, der mit dem Schwanz wedelt, freut sich. Folglich sind Hunde mit langer, gerader oder wenig gebogener Rute leichter zu verstehen, als solche mit kupierter oder durch die Zucht reduzierter Rute. Leider werden die Wedelnden oft falsch verstanden. Denn das Wedeln drückt wahrhaftig nicht immer Freude aus, eher Erregtheit, für die es ganz unterschiedliche Beweggründe gibt.

Im Gegensatz zum freudig wedelnd heranstürmenden Hund, drückt ein Hund, der mit der Spitze der eingezogenen Rute wedelt, Angst aus. Da es Hunde gibt, die aus Angst beißen, ist hier Vorsicht geboten. Es kommt immer darauf an, wie der Hund wedelt und möglicherweise bellt. Ein Hund muß auch nicht ausgiebig knurren, bevor er beißt. Manche Hunde knurren nur einen winzigen Moment, bevor sie zupacken, andere überhaupt nicht. Vielleicht wurde es ihnen verboten, zu knurren, bei dem Versuch, aggressives Verhalten zu unterbinden. Grundsätzlich ist es am sichersten, erst mit dem Besitzer über einen Hund zu reden und den Hund dabei genau zu beobachten, bevor man ihn anfasst. Rät ein Besitzer ab, sollte man sich dem Hund nicht weiter nähern. Coole Hunde, die sich von jedem streicheln lassen, bellen nicht und wedeln höchstens entspannt mit leicht gesenkter Rute.

Eine erhöht getragene, hin und her geschwenkte Rute kann dagegen eine Provokation bedeuten. Unter Rüden kommt es danach mitunter zur Rauferei. Auch ein Hund, der sein Revier verteidigen will und einen Eindringling anvisiert, kann aufgeregt wedeln, bevor er aggressiv wird. Geht ein fremder Mensch auf einen Hund zu, der ihn wedelnd anbellt, um ihn zu streicheln, kann sich auch der Lehrsatz "bellende Hunde beißen nicht" als falsch erweisen.

Auch vor dem Fangen und Erlegen von Beute kann es sein, dass ein Hund erregt wedelt.