Beschwichtigungsgesten

Es gibt eine Reihe von Signalen, die wir gerade nach einem strengen "Nein!", aber auch beim Treffen fremder Menschen und Hunde oft beobachten können, die etwas wie "Sei bitte nett zu mir, ich bin doch ganz lieb, aber ich mag nicht...!" ausdrücken.

Sogenannte Beschwichtigungssignale können folgende sein: Blinzeln, Wegschauen, Züngeln, Abwenden, Erstarren, Schnuppern am Boden, Pfote anheben, Bogen laufen, Urin absetzen oder Gähnen. Ranghöhere Rudelmitglieder werden durch diese ablenkenden Verhaltensweisen freundlich gestimmt und lassen "den Kleinen" in Ruhe.

Wir Menschen sollten unserem Hund in so einer Situation zeigen, dass wir ihn verstehen, indem wir uns ebenfalls freundlich verhalten. Vielleicht haben wir gerade etwas viel verlangt und sollten unsere Übungseinheit langsam beenden? "Mein Hund kann das jetzt nicht, weil er Stress hat!", als Ausrede bzw. Erklärung, warum ein Hund ein Kommando ignoriert, finde ich dagegen übertrieben und nicht sinnvoll. Hunde können so lernen, die Beschwichtigungssignale gezielt einzusetzen, um sich vor unliebsamen Befehlen, etwa dem "Platz!", zu drücken.

Andererseits könnten viele Beißattacken von unsicheren Hunden vermieden werden, würde man ihre Beschwichtigungssignale rechtzeitig erkennen und die Hunde aus der für sie stressigen Situation herausholen.

Ein ganzes Buch zu diesem Thema verdanken wir Turid Rugaas.