Orientierungssinn

Der Orientierungssinn von Hunden ist erstaunlich. Man kann ihn auf längeren Wanderungen gut testen. Hier ein Beispiel. Ich verwendete meine Hunde auf dem Rückweg einer insgesamt 8-stündigen Brocken-Wanderung als "Pfadfinder" (Anmerkung: Der Brocken ist mit 1143 m der höchste Berg im Harz. Tagebuch-Eintrag vom 28.7.2001):

"... Auf dem Hinweg gingen wir die zweite Hälfte auf anderen Wegen, als auf unserer letzten Wanderung. Auf dem Rückweg gingen wir dagegen den gleichen Weg wie vor drei Tagen. Ich wollte das Orientierungsvermögen unserer Hunde testen und ließ sie in allen Kreuzungsbereichen vorlaufen. Blieben sie stehen und schauten sich nach mir um, gab ich nur ein 'Auf dem Wege voran!' und weiter keinen Richtungshinweis. Die Hunde überrannten zwar eine versteckt liegende Abzweigung, die sie von vor drei Tagen hätten kennen müssen, irrten sich aber kein einziges Mal auf dem Streckenabschnitt, der mit dem heutigen Hinweg identisch war. So ganz sollte man sich dennoch nicht auf Hunde als Pfadfinder verlassen, weil die Gefahr besteht, dass sie zu einer Wasserstelle oder auf einer Wildfährte auch einmal bewusst falsch abbiegen. Trotzdem kann der Orientierungssinn der Hunde gerade bei Dunkelheit eine große Hilfe sein. Hinter uns begann ein Gewitter, als es schon vollständig finster war. Es irritierte die Hunde nicht. Wir erreichten gerade noch das Auto, bevor die ersten Tropfen fielen..."

Leider kommt es trotzdem häufig vor, dass Hunde sich verlaufen. Besonders solche, die in Panik abgehauen sind, z. B. wegen einem Sylvester-Kracher oder einem Hornissenstich. Aber auch im Hetz-Eifer kann es passieren, dass ein Hund alles um sich vergisst und schließlich nicht zurück findet.