Mit ca. elf Tagen öffnen sich die Welpenaugen. Das kleine Gehirn lernt schnell, die neuen Eindrücke zu nutzen.
Mit sechs Wochen sollte ein dafür speziell geschulter Tierarzt sie auf bleibende und evtl. erbliche Fehler untersuchen. Sollte etwas zu beanstanden sein, muss der Züchter ehrlich mit den Kaufinteressenten des Welpen darüber reden und über den Vertrag und Kaufpreis ggf. neu verhandeln.
Hunde sind im Vergleich zu normalsichtigen Menschen etwas kurzsichtig. Dafür verarbeiten sie Licht besser, sehen also im Dunkeln mehr als wir. Ihr Gesichtsfeld ist mit ca. 240° weiter, weil die Augen weiter auseinander stehen. Außerdem sind sie Bewegungsseher. Ist ihnen ein ruhendes Objetkt eben noch nicht aufgefallen, sehen sie es doch sofort scharf, sowie es sich bewegt. Ein Vorteil für die Jagd. Die Farbwahrnehmung ist weniger ausgeprägt, als bei uns. Rot wird eher als Gelb wahrgenommen, Grün wie Weiß. Die Unfähigkeit, rot nicht deutlich von grün unterscheiden zu können, nutzte ich aus, um sie beim Sachen Suchen nach dem Geruchssinn arbeiten zu lassen, ohne selbst das geworfene, mitunter winzige rote Ding im Gras aus den Augen zu verlieren.
Die Augenwinkel müssen täglich darauf kontrolliert werden, ob sich in ihnen irgendwelche Rückstände gesammelt haben. Diese werden mit einem sauberen Taschentuch entfernt, sonst können sich Entzündungen einstellen. Die Augen dürfen nicht dauerhaft gerötet sein oder übermäßige, evtl. sogar eitrige Ablagerungen bilden. Stellen Sie eine solche Entwicklung fest, lassen Sie Ihren Tierarzt einen Blick darauf werfen. Sicher hat er Augen-Tropfen oder -Salben dagegen. Eine sehr leichte Bindehautentzündung kann auf Zugluft z. B. beim Autofahren zurückgehen und tags drauf von alleine wieder verschwunden sein. Ist sie noch vorhanden, muss der Tierarzt um Hilfe gebeten werden.
Bindehautentzündungen können auch durch den mitunter als gewaltfreie Negativ-Einwirkung propagierten Einsatz der Wasserpistole oder Sprühflasche ausgelöst werden.
Die Nickhaut ist das innere, dritte Lied. Auch auf ihr können sich Bakterien oder Viren ansiedeln.
Getrübte Linsen (Katarakt, Grauer Star) sind bei alten Hunden keine Seltenheit. Meine alte Gladess hat Hochgebirgstouren und Urlaub unter subtropischer Sommersonne erlebt, immer verbunden mit starker UV-Licht-Belastung. Diese fördert das Trüben der Linsen. Trotzdem konnte sie bis zum Schluss mit 15-einhalb Jahren auch im Dämmerlicht noch so gut sehen, dass zumindest keine Behinderung auffiel. Eine weit einschneidendere Altersschwäche stellte sich bei ihr mit 12 Jahren ein, als sie taub wurde. Dadurch gewannen ihre trüben Augen für uns extrem an Bedeutung. Da sie sich durch Handzeichen sehr gut lenken ließ, erwuchs aus dieser Alterstaubheit kein wirkliches Problem und sie behielt die gewohnte Freiheit. Darüber hinaus war sie noch lange kerngesund und fit.
Auch eine Augenverletzung kann eine Trübung nach sich ziehen. Kneift Ihr Hund ein Auge stark zu oder tränt es plötzlich stark, hat er wahrscheinlich einen Fremdkörper hineinbekommen. Eine Augenverletzung ist für den Hund wie für einen Menschen extrem schmerzhaft und sollte auf jeden Fall tierärztlich behandelt werden.
Bei Belana hatten wir das mal. Je nach Grad der Verletzung kann die Hornhaut einen bleibenden hellen Fleck entwickeln. Wenn überhaupt, bildet sich ein solcher im Laufe von Monaten oder einem Jahr mehr oder weniger zurück bzw. wird etwas durchsichtiger. So war der helle Fleck in Belanas Auge nach einem Jahr nur noch für Bekannte, die wussten, wonach sie suchten, wieder zu finden. Die durch den Unfall hervorgerufene allgemeine Linsentrübung ging bei Belana schnell wieder weg. Nach stärkeren Verletzungen kann dem Hund, wie bei früh einsetzendem Grauen Star, in einer speziellen Tierklinik eine künstliche Linse eingesetzt werden. Meistens ist die Linsentrübung wie viele andere Krankheiten Veranlagung. Mit einem solchen Hund sollte nicht gezüchtet werden.