"Dorthin!" mit Fingerzeig – das Richtungsweisen

Der Befehl "Stopp!" ist gut, wenn der Hund während einer Übung in die falsche Richtung läuft. Durch das Stoppen haben Sie wieder seine volle Aufmerksamkeit. Sie können ihm dann die richtige Richtung in aller Ruhe mit dem ausgestreckten Arm und Zeigefinger oder mit der Gerte oder einem anderen Zeigestock zeigen. Ein Hund, der durch Fingerzeig zu positiven Momenten verholfen bekam, wird sich die Richtung gerne zeigen lassen. So helfe ich schon dem Welpen, durch dieses Richtungsweisen und "dorthin" sagen etwas zu finden, was ihm Freude macht. Man kann bewusst etwas irgendwo heimlich für ihn abgelegt haben. Eine andere gute Gelegenheit ist ein Moment, in dem der Hund das für ihn geworfene Spielzeug nicht finden kann, wir aber wissen, wo es gelandet ist. Wir versuchen, ihn mit Fingerzeig und "Dorthin!" zum Spielzeug zu lenken und gehen mit, um es ihm zu zeigen, falls es so noch nicht funktioniert. Bei hütenden Hunden wird dieses Richtungsweisen bis zur Perfektion geübt, damit sie Vieh z. B. in ein bestimmtes Gatter treiben. Mit dem gleichen Fingerzeig übe ich auch "Treppe rauf!" und "Treppe runter!", sowie "Links" und "Rechts" ein. Weitere Kommandos dieser Art sind bei uns die im Gelände geübten "Dort hinauf!", "Dort hinunter" und "Schwimm, durch den Bach voran!", wie folgendes Beispiel zeigt:

"... Auf der Strecke am Bach entlang stellte ich mich ans Ufer und forderte: 'Schwimm, durch den Bach voran!'. Ich hatte mir bewusst eine Stelle ausgesucht, wo der Bach tief genug war, so dass alle wirklich schwimmen mussten. So ganz ohne Apportiergegenstand hatte Belana wenig Lust auf diese Übung und so war es Aron, der vorging. Belana und die Töchter folgten ihm nach meinem wiederholten Kommando brav. Ich ließ sie bis zur Kreuzung, an der der Bach unter der Straße verschwindet, auf dem anderen Ufer laufen. Der Wiesen-Abschnitt ist relativ schmal neben den 2 m hohen Zäunen angrenzender Gärten, so dass mir mein Rudel dort kaum Unfug machen kann. Der positive Effekt ist, dass ich nach dem erneuten Durchschwimmen des Baches meine Kleinen an einer splittfreien Schleppleine in Empfang nehmen konnte. Die schleifende Leine, mit der ich die Kleinen zur Sicherheit wieder gekoppelt laufen ließ, wird im Freilaufgelände nicht nur schmutzig und nass, sondern sammelt auch eine Menge Sand und Splitt ein, was sich dann in meinen ebenfalls nassen Händen besonders unangenehm bemerkbar macht. So bekam ich die Leine gewaschen zurück, wenn auch mit nicht ganz sauberem Wasser und einigen Wasserpflanzen. Außerdem hatten die Kleinen eine 'Schwimm!'- und 'Voran!'-Übung dazugelernt..." (Tagebuch-Eintrag vom 3.9.2000)

Richtungsweisen als Hilfe während des Apportier-Spiels:

"... Hatte sie nicht gleich mitbekommen, wo das Stöckchen gelandet war oder in welche Richtung ich überhaupt geworfen hatte, ließ sie sich ohne weiteres mit Fingerzeig, 'dorthin!', 'rauf!', 'runter!' und 'kehrt!' zu ihrer Spielbeute lenken. Als sie bereits kräftig hechelte, legte ich das Stöckchen nach 'Aus!' beiseite und führte sie wieder so ruhig wie möglich neben mir..." (Tagebuch-Eintrag vom 26.6.2001)