Lautlos spielen zum Schutz der Nachbarschaft

Viele Hunde neigen dazu, jede Aufregung mit Gebell kund zu tun, auch im fröhlichen Spiel. Die Bellfreudigkeit ist zum einen abhängig von der Hunderasse bzw. Mischung, zum anderen aber auch von der Erziehung. Ein einzelner Hund lernt relativ schnell durch Abbrechen des Spiels in dem Moment, wo er zu bellen beginnt, dass er leise bleiben muss, damit mit ihm gespielt wird. Bei mehreren Hunden kommt erschwerend hinzu, dass sie sich gegenseitig durch Lautäußerungen die Aufregung verstärken. Manchmal genügt es, selbst Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen, um die Aufregung der Hunde gering zu halten:

"... Später ließ ich meine Hunde in den Garten, folgte hinaus, als sie schon einige Runden miteinander getobt hatten und bot Belana ein Tauziehspielzeug an, mit dem sie nach kurzem Tauziehen durch den Garten sauste und sich jagen ließ. Ich gab mir Mühe, sehr ruhig zu bleiben und schaute oft bewusst in die Büsche oder in den Himmel, damit Anders nicht rückfällig wurde und doch wieder Krach machte. Krach entstand erst in einem Moment in der Dämmerung, als Anders, Anjin und Arabelle, dann aber auch Aron und Belana auf einen provokanten Nachbars-Schäfer­hund antworteten, der gerade an unserem Zaun vorbeigeführt wurde. Da es ohnehin gerade kräftiger zu regnen begann, rief ich meine Hunde ab und schickte sie in die Wohnung. Weil sie mein 'Nein, hier!' so brav befolgt hatten, belohnte ich sie mit jeweils 2 Jungbullensandknochen pro Hund..." (Tagebuch-Eintrag vom 8.11.2000)

Gekläff vor Aufregung und aus Unsicherheit ist oft schwer zu verhindern, wenn Fehlverknüpfungen vermieden werden sollen. Schließlich will man den Hunden das Spielen und den friedlichen Kontakt zu Artgenossen nicht verleiden:

"... Während der Jogging- und Freilaufphasen trafen wir wieder etliche fremde Hunde. Angeleint wurden sie mit wildem Rawau kommentiert. Frei wurden sie von Anjin und z. T. auch Belana gestellt und verbellt und dann von Aron und Arabelle mit Schnuppern gecheckt und begrüßt. Anders läuft zwar mit, legt aber von sich aus keinen Wert auf direkten Kontakt. Anders kläfft bei Jagdspielen auch wenn wir unter uns sind noch viel herum und das in einer recht nervigen, hohen Tonlage. Er ist z. Z. der einzige, der beim draußen Spielen und Toben Laut gibt." (Tagebuch-Eintrag vom 4.10.2000)

Die richtige Reihenfolge sorgte für Ruhe in der Wohnung, während ich draußen Einzel-Unterricht machte:

"... Abends spielte ich mit jedem der Hunde der Reihe nach Apportieren im Freigehege. Ich hatte meine Familie gewarnt, es könne sein, dass die 4 im Wohnzimmer Wartenden Krach zu machen beginnen würden und hatte darum gebeten, diesen durch Ablenkung wie 'Sitz!' und Leckerlis zu unterbinden. Später erzählte man mir, es sei kein Eingreifen nötig gewesen. Sicher war es eine gute Idee gewesen, mit dem besonders hektischen Anders zu beginnen. So kam er in abreagiertem Zustand in die Situation, warten zu müssen, rannte wohl aufgeregt durch die Wohnung und machte an den Fenstern Männchen, um möglichst alles da draußen mitzubekommen, verzichtete aber auf Gekläff. Als 2. nahm ich Anjin dran, die auch schlecht warten kann. Als 3., 4. und 5. folgten schließlich Arabelle, Belana und Aron..." (Tagebuch-Eintrag vom 21.6.2001)