Erziehung ist wichtig

Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass Tiere, die wir in der Öffentlichkeit führen, dafür erzogen werden müssen. Das Leben unter Menschen verlangt Hunden bereits eine Menge unnatürlicher Einschränkungen ab. Regeln müssen vom Hundeführer definiert und vom Hund eingehalten werden. Ohne Erziehung müssten Sie Ihren Hund ständig gut wegsperren, um niemanden mit ihm und ihn selbst zu gefährden. Das würde beim Hund jedoch auf psychische Störungen führen. Außerdem wäre es nicht sicher. Früher oder später würden Sie wegen nicht artgerechter Haltung oder wegen Gefährdung anderer Menschen ihren Hund abgeben müssen.

Ein Hund, den unsere Öffentlichkeit akzeptieren soll, muss lernen, Fremde nicht grundsätzlich als Freunde, Feinde oder Beute einzustufen. Nicht alles, was sich zernagen lässt, darf zernagt werden. Lautäußerungen werden meist als störend empfunden. Unbekanntes, Lautes und komisch Riechendes darf ihn nicht in Panik versetzen. Er darf nicht auf anderer Leute Hunde und Katzen losgehen, selbst dann nicht, wenn diese ihn provozieren. Er darf nicht an der Leine ziehen und zerren. Er darf nichts schmutzig machen, Sandkästen von Kindern nicht betreten usw. Wenn Sie Ihr Tier lieben, möchten Sie ihm sicher soviel Freiheit wie möglich gönnen. Dafür erziehen Sie es. Sie möchten auch lieber einen klugen als einen dummen Hund haben, oder?

Ganz wichtig ist die Gewöhnung an alles, was Angst machen könnte. Darüber hinaus kommt es darauf an, das Verhalten des eigenen Hundes lesen zu lernen und im richtigen Moment einzuwirken. Der richtige Moment befindet sich im ersten Drittel der Sekunde, in der ein bestimmtes gewünschtes oder unerwünschtes Verhalten erkennbar wird. Wir müssen schnell und richtig reagieren können. Um dies zu leisten, sind oft gut geplante Testsituationen nützlich. Ob unsere Reaktion ausreicht, um ein gewünschtes Verhalten zu verstärken oder eine Unart zu verleiden, hängt von der Intensität der Einwirkung und der Wirkungsschwelle ab, die von Hund zu Hund sehr unterschiedlich sein kann.

Grundsätzlich muss eine Belohnung wirklich etwas besonders tolles für den Hund sein. Eine negative Einwirkung sollte so sanft wie möglich, aber so hart wie nötig ausfallen. Dabei ist die physische und psychische Gesundheit des Hundes unter gar keinen Umständen zu gefährden.

Wirkt eine bestimmte Einwirkungsart offenbar nicht, probiert man das nächste Mal eine andere aus. So sind viele Hunde über ein angebotenes Spiel weit mehr erfreut als über ein Leckerli. Bei anderen ist es umgekehrt.

Über Hundeerziehung sind sehr viele gute Bücher auf dem Markt. Die modernen setzen voll auf eine rein positive Konditionierung.