Unangenehme und besonders kleine Bringsel

Das Prinzip der sanften Überleitung möchte ich an zwei Beispielen zeigen:

"Heute spielte ich erst mit der Beißwurst und dann mit dem Gummi-Quietschi mit meinen Hunden. Aron, Gladess und Belana kennen dieses Ding ja schon lange. Anjin hatte keinen Respekt vor dem Quietschen beim Aufsammeln und machte triebstark mit wie bei den anderen Spielsachen. Arabelle dagegen erschrak, als das, was sie sich greifen wollte, nicht nur ungewohnt glatt war, sondern auch noch quietschte. In ratloser Vorstehhaltung stand sie da und traute sich nicht weiter. Mein 'Bring!' wurde als Aufforderung interpretiert, zu mir zurück zu kommen. Ich half ihr mit einem Trick: Von einer zerfledderten, alten Beißwurst nahm ich einen Textilien-Streifen ab und knotete ihn um das Quietschi. So roch das Ding wie immer und fühlte sich an der Stelle auch so an wie immer. Arabelle apportierte es erst etwas zögerlich, dann flotter. Ich nahm den Streifen ab und es ging nun auch gut ohne." (Tagebuch-Eintrag vom 11.8.2000)

Vorübergehend benutzten wir bei unseren bereits fortgeschrittenen Such- und Apportier-Hunden einen auf Pappe gebundenen, ausgedienten Schlüssel, später nur den Schlüssel mit Wollfaden, schließlich den Schlüssel auch ohne Wollfaden, um das Suchen und Apportieren zu perfektionieren. Einerseits lernt der Hund so, einen immer kleineren Gegenstand wieder zu finden und zu bringen, anderseits kostet ihn das fremde Material einige Überwindung. Gerade bummelig apportierende Hunde rennen viel schneller zum vermuteten Landeplatz des weggeworfenen Schlüssels, wenn sie einmal lange nach dem kleinen Ding zu suchen hatten, für das es die Belohnung gibt. Hunde, die bisher mit den Augen suchten, werden so gezwungen, beim Suchen den Geruchssinn einzusetzen. So habe ich oft erst den weggeworfenen Schlüssel bringen lassen und als zweite Übung den irgendwo vergrabenen oder in einen Busch gehängten Schlüssel mit dem jetzt schon stärkeren Hundespucke-Geruch suchen und bringen lassen. Dieses Spiel schont auf jeden Fall das Gebiss, da der Hund den kleinen Gegenstand vorsichtig greifen muss und an ihm nichts findet, was sich knautschen oder zerbeißen ließe. Allerdings ist dieses Spiel nicht zu empfehlen bei Hunden, die alles mögliche schlucken!