Neben zu viel Futter ist der Mangel an Bewegung das größte Problem unserer Wohlstandshunde. Bei großwüchsigen Rassen ist jedoch wichtig, dass die Tiere alt genug sind, bevor sie systematisch weite Strecken bewegt werden. Die Gelenke müssen dafür stabil genug sein. Bei großen Hunden unter einem Jahr können sie noch zu weich sein und Schaden nehmen!
Körperliche Bewegung ist nicht genug, um einen intelligenten Hund auszulasten. Auch Kopfarbeit ist wichtig, damit keine Langeweile aufkommt. Vor diesem Hintergrund ist das Einüben von zunächst überflüssig erscheinenden Befehlen zu sehen. Der Hundeführer beschäftigt sich intensiv und konzentriert mit dem Hund, was dieser zu schätzen weiß. Der Hund seinerseits muss sich konzentrieren und darf sich mit seinem Hundeführer über Erfolge freuen.
Trotz dieser Erkenntnisse sollten gemeinsame Aktivitäten nicht nur aus Befehle geben und Befehle befolgen (oder verweigern und korrigiert werden) bestehen. Gemeinsames Erleben, Entdecken, Probleme lösen und Erfoge feiern sind für die Bindung zwischen Hund und Hundeführer und einen artgerechten Hundealltag enorm wichtig. Weit wichtiger, als die im Hundesport geforderte Perfektion in der Ausführung der Befehle ist es, mit Hilfe der eingeübten Befehle zu artgerechten Jagd-, Such- und Apportier-Spielen zu kommen, in denen der Hund entsprechende Triebe mit Begeisterung abreagiert. Nur, wer seinen Hund über die ihm eigenen Triebe zum Mitmachen motiviert, erhält Höchstleistungen und einen glücklichen, ausgeglichenen Hund. Das gemeinsame "Jagen", "Beute machen" und spielerische Beutestreiten ist das Ziel. Genau dann verdienen Hundeführer und Hund die Bezeichnung "Team".